Chronik

1897

Unser Verein wurde als Karnevalabteilung der Niederräder Turngemeinschaft als „Das 1. Elfer-Komitee“ gegründet und ist somit der älteste Karnevalsverein in Niederrad. Zu jener Zeit wurden Maskenbälle unter dem Ministerpräsidenten Max Junghans und dem Protokoller Fritz Sack abgehalten.

 

 

1900

Das „1. Elfer-Komitee“ der NTG brachten bereits zum 4. Mal eine „Kreppel-Zeitung“, mit der Hand geschrieben und bemalt, heraus. Illustriert wurde dieses Kunstwerk von Herrn O. Köhler. Gleichzeitig gaben sie den Närrinnen und Narren folgendes Rezept: Man nehme 60 Gramm Humor, 4 1/2 Kg Witz, vermischt dieses mit Niederräder Beleuchtung und Kanalisation, gibt noch eine Beimischung englischer Niederlagen zu (Burenkrieg) und koche diese Masse im Hirnschädel zu einem flüssigen Brei. Hierauf giesst man den Schmutz des Verbindungsweges zwischen der Schleuse und der Gutleutstraße, lässt den Dunst des Klärbeckens durchziehen - und echter Niederräder Humor ist fertig. 

 

 

1909

Die erste Damensitzung wird veranstaltet.

 

1911

Ein großer Kindermaskenball wird organisiert und durchgeführt. Aufgrund der Kriegswirren und seiner Nachwirkungen leidet der Niederräder Karneval. 

 

1927

Innerhalb der Niederräder Turngesellschaft formiert sich erneut die Karneval-Abteilung, die sich nun jedoch den Namen „Die Stichlinge“ gibt. Forciert wurde die Neugründung unter anderem durch Heinrich Dauth, Martin Fabel, Fritz Grün, Karl Hönge, Fritz Neumann und Jean Schäfer.

 

 

1928

Unter dem Ministerpräsident Jean Schäfer, findet die erste große Damensitzung nach dem 1. Weltkrieg statt.

 

 

1935 

Neuer Ministerpräsident wird Karl Sack. Er bekleidet dieses Amt bis zu Beginn des 2. Weltkrieges (1939). Die Turnhalle der NTG wurde während des Krieges zerstört, dabei gingen auch viele geschichtliche Dokumente für immer verloren. 

 

 

1949

Die Sitzungen können nun wieder in der aufgebauten Turnhalle stattfinden. Der Niederräder Karneval erlebt einen großen Aufschwung - ein Verdienst von Karl Sack und nicht zu vergessen Jean Schäfer, der mit großer Erfahrung und Umsicht als Obmann tätig war.

 

 

1951

Mit Lilo Groß und Ernst Horn als Niederräder Prinzenpaar zieht der Elferrat auf eine grandios geschmückte Bühne. Bereits die Vorträge und eine Damengarde - alles „Eigengewächse“ - lassen die positiven Veränderungen erkennen.

 

 

1954 

Es lösen sich einige Leistungsträger aus der Gruppe, um sich fortan unter dem Namen “Die Sterncher” selbständig zu machen. Unter ihnen auch Karl Sack. Peter Becker übernimmt das Amt des 1. Präsidenten. 

 

 

1955

Otto Schmidt übernimmt das Präsidium und eine begeisterte Emsigkeit unter den Aktiven setzt ein.

 

 

1957

Ein großes Ereignis in der Geschichte der Stichlinge ist sicherlich das 60jährige Jubiläum. Für dieses Jubiläum erhalten die Karnevalisten große finanzielle Unterstützung von der hiesigen Reinigung Röver. Sie ermöglicht dem Verein eine eigene Standarte und finanziert zudem „unser“ letztes Prinzenpaar, Prinz Manfred I. (Schötz) und ihre Lieblichkeit Prinzessin Inge I. (Hartmann). Übrigens wurde Prinz Manfred während dieser Regentschaft stolzer Vater. Anneliese (Anni) Henke und Georg Gessner waren zu dieser Zeit „Das streitbare Ehepaar“. Herbert Brendel und Otto Schmidt begeisterten als „Die Bedauernswerten“ und als Protokoller war Horst Friese aktiv. Die Vortragenden waren über Niederrads Grenzen hinaus bekannt und bei anderen Vereinen sehr begehrt. Die Stichlinge lösen sich aus der Niederräder Turngesellschaft und waren fortan selbständig. Anni Henke sammelt 11 Gardistinnen um sich und 12 Spielleute finden sich als „Die Graujacken“ zusammen. 

 

1961

Es wird ein Pachtvertrag für ein Grundstück im Mainfeld geschlossen. Mit Bausteinen, die man kaufen konnte, wurde ein kleines Clubhaus finanziert und erbaut.

 

 

1962

Oswald Lahoda wird 1. Vorsitzender.

 

 

1964

Ein turbulentes Jahr folgt. Zu dieser Zeit war der Verein auf 140 Mitglieder angewachsen. Unter den Mitgliedern werden unzählige Ehen geschlossen. Am 17.06. tritt der komplette Fanfarenzug (heute bekannt als 1. Fanfarencorps Niederrad) - bis auf einen Spielmann - aus. Der eine verbliebene, Fritz Bartosch, baut einen neuen Fanfarenzug auf. Der erste Auftritt findet zur Eröffnungssitzung in der Katholischen Kirche „Mutter vom Guten Rat“ statt. 

 

 

1967

Unter dem Namen „Rote Husaren“ im KV „Die Stichlinge“ wachsen die Spielleute auf 34 Personen. Senator Dieter Fertsch-Röver unterstützt den Verein unter anderem mit neuen Uniform für Garde und Fanfarenzug.

 

 

1969

Otto Schmidt und Heinrich Schneider verlassen für einige Zeit den Verein. Da in der vorangegangen Zeit wenig Nachwuchs gefördert wurde, wurde es ruhig um den Karnevalverein. Die einzige Ausnahme war das Naturtalent Ursula Dahnk, die in der Bütt als Zigeunerin bekannt wurde.

 

1972

Die Mitgliederzahl schrumpft und es zeigen sich Auflösungserscheinungen bei den Musikern und der Garde. Zu allem Übel brennt auch noch das Vereinshaus ab. Unter dem Motto: „Jetzt erst recht“ wird jedoch ein neues, noch größeres Clubhaus aufgebaut, das 1973 feierlich eingeweiht wird.

 

 

1975

Am 22. März wird der Verein in das Vereinsregister eingetragen. Zu dieser Zeit zählte man ca. 50 Mitglieder. Fanfarenzug und Garde waren zu dieser Zeit bereits aufgelöst. 

 

1977

Das 80jährige Jubiläum wird gefeiert. Der Preis für eine Eintrittskarte beträgt 10 Deutsche Mark. Zu dieser Zeit zählt der Verein 80 Mitglieder. Jutta Langosch bekommt das goldene Vlies. Wilhelm Schulz wird der Georg-Gessner-Gedächtnisorden verliehen, eine besondere Auszeichnung, die Präsident Siggi Endress in Erinnerung an ein langjähriges Mitglied gestiftet hatte, das auf dem Heimweg von einer Sitzung tödlich verunglückt war.

 

1978

Martin Schulz wird 1. Vorsitzender. Präsident wird Otto Schmidt. Gleichzeitig wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt. 

 

 

1979

Otto Schmidt bekommt vom großen Rat den Frankfurter Adler verliehen. Anzahl der Mitglieder: 192. Hans Strübel gründet, obwohl er Präsident der Stichlinge war, den Kultur- und Karnevalsverein Schwarz Weiß. 

 

 

1980

Wolfgang Bolender wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Vereinsschulden konnten, dank der guten Arbeit des Vorstandes von 7000 auf 1000 Mark reduziert werden. Außer Karneval verstanden die Mitglieder auch, andere Feste zu feiern. Beispielsweise wurden die Herren am Vatertag von Wolfgang Bolender kulinarisch versorgt.

 

 

1981

Präsidentin wird Hilde Bolender, die Mutter des Vorsitzenden, liebevoll auch „Mutter der Kompanie“ genannt.

 

 

1983

Hilde Bolender wird zur 1. Vorsitzenden gewählt.

 

 

1987

Die Stichlinge feiern ihren 90. Geburtstag. In der Festansprache des 2. Vorsitzenden, Alfred Miosga, wird unter anderem auf die gute Jugendarbeit hingewiesen.

 

 

1990

Die Presse schreibt zur Prunksitzung der Stichlinge: Riesenstimmung im ausverkauften Saal. 10jähriges Bühnenjubiläum von Hilde Bolender, die mit ihrem Vortrag „Die Männer sind alle Verbrecher“ begeistert.

 

 

1992

250 Gäste beim Sommerfest.

 

 

1995 

Da für den 99. Geburtstag des Vereins gespart werden muss, fand keine Sitzung statt. Lediglich am Rosenmontag feiern die Mitglieder einen bunten Abend.

 

 

1996

Nach 18 Jahren Präsidentschaft stellt Hilde Bolender Thomas Peukert als ihren Nachfolger vor. Er bringt bereits Erfahrungen als Sitzungspräsident beim SKV Schwarz-Weiß Sachsenhausen und den Dippeguckern aus Brachtal mit.

 

 

1997

Die 100-Jahrfeier steht an. Der Verein zählt 40 Mitglieder. Einer der Höhepunkte ist die neu von Christa und Andrea Wilhelm ins Leben gerufene Garde, welche mit großem Erfolg die Prunksitzung bereichert. Damit wird einer der größten Herzenswünsche von Hilde Bolender erfüllt. Das 100jährige Jubiläum steht vor der Tür, doch gefeiert wird nicht, denn am 23.02.1997 verstirbt Hilde Bolender im Alter von 76 Jahren. Fritz Schulz, eines der ältesten Mitglieder des Vereins, übernimmt daraufhin die Vereinsführung. Die Förderung junger Talente zu Büttenrednern wird von Thomas Peukert und Christa Wilhelm übernommen. Mit Andrea Wilhelm (heutige Andrea Bender), einer Allrounderin, wächst die Garde zusehends. Ein großer Moment: es gab einheitliche Gardekostüme in Blau-Weiß. 

 

 

1999

Gerd W. Peukert wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Garde wächst stetig und wurde daher in vier Altersgruppen aufgeteilt. Außerdem wurden sie mit neuen Gardekostümen in den Vereinsfarben Schwarz-Weiß ausgestattet. 

 

 

2001

Das erste Damenkomitee der „Neuzeit“ versammelt sich um Christa Wilhelm. Mit Erfolg ruft sie die Niederräder Damensitzungen ins Leben, die jährlich mit einem großen Programm am Rosenmontag stattfinden. Bei der Gründung der „Frankfurt Garde des Großen Rates“ sind Jürgen und Andrea Wilhelm mit großem Engagement beteiligt. Am 30.09. gibt Gerd W. Peukert den Vorsitz an Christa Wilhelm ab. Seit dieser Zeit führt auch sie die Vereinsarbeit im Sinne der „Erneuerung“ fort. Ein erster Schritt ist die „1. öffentliche Närrische Vereidigung“ in Zusammenarbeit mit dem Niederräder Carneval Verein und dem 1. Fanfarencorps Niederrad. Auch der Carneval-Club Blau-Rot kann im darauf folgenden Jahr für dieses Ereignis gewonnen werden. 

 

 

2005

Das Vereinshaus wird komplett saniert. Die Garden bekommen moderne Tanzkostüme in den Vereinsfarben. 

 

 

2006

Beim Tanzfestival des Großen Rates erreicht die Dance Cooperation im Gardetanz Polka den 2. Platz. Bei der Jahreshauptversammlung wird Christa Wilhelm als 1. Vorsitzende erneut wiedergewählt. Mit viel Erfolg wird das erste Kinderfest auf dem Vereinsgelände durchgeführt. Die Eröffnungssitzung findet zum ersten Mal in der NTG-Turnhalle statt. 

 

 

2007

Im April wird erstmals ein Männerballett-Turnier für Frankfurter Gruppen unter dem Motto: „Die schönsten Männer Frankfurts“ durchgeführt. Mit der Eröffnungssitzung am 17. 11. 2007 wird das 111jährige Jubiläum eingeläutet. 

 

 

2008

Zur akademischen Feier am 5. Januar kann viel Prominenz aus Politik und Geschäftswelt, Vertreter befreundeter Vereine sowie das Präsidium des Großen Rates nebst amtierenden Prinzenpaar begrüßt werden. Eine der kürzesten Karnevalskampagnen (Ende der fünften Jahreszeit war am 5.2.) wird mit viel Erfolg absolviert. Während der Herbstferien waren die Tanzgarden zum elften Mal im Trainingslager. 

 

 

2009

Unter dem neuen Namen „Ladies Night“ wird mit viel Erfolg die neunte Damensitzung in Folge durchgeführt. Christa Wilhelm wird erneut zur 1. Vorsitzenden gewählt. 

 

 

2011

Aus den Reihen der Stichlinge kommt die diesjährige Kinderprinzessin: Alice I.

 

2012

Die Frankfurt Garde wird reaktiviert, Andrea Bender wird ihre Trainerin.

 

 

2013

Wolfgang Bocksch wird zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Zum 1. Mal wird die traditionelle Vereidigung am 11.11. auf dem Frankfurter Schienennetz in einer historischen Straßenbahn durchgeführt. Zum 5. Mal wird die Gemeinschaftssitzung “5 im Südbahnhof” gefeiert. Fünf befreundete Karnevalsvereine feiern gemeinsam die Saisoneröffnung. Auch zum 5. Mal richten die Stichlinge das Männerballettturnier um die schönsten Männer aus. Der Kommiteewagen wird von Grund auf saniert und neu aufgebaut.

 

2014

Beim 51. Tanzfestival um dem Mercedes Benz Cup gibt es riesige Erfolge für die Stichlinge: Den 1. Platz in der Polka und im Jazztanz, Platz 1 im Solo für Sabrina Bohrmann und den dritten für Marleen Lüttringhaus.

Die Dance Cooperation bekommt männlichen Zuwachs. Alex Klein und Jürgen Wilhelm schwingen nun gemeinsam mit den Mädels das Tanzbein.

Die Garden bekommen neue Kostüme - eine Mammutaufgabe, tanzen doch mittlerweile über 60 Mitglieder.

Die Stichlinge stellen zum zweiten Mal die Kinderprinzessin: Kim I. 

 

2015

Das Jahr fängt hervorragend an: beim 52. Tanzfestival des Großen Rates ertanzt sich die Dance Cooperation mit dem Jazztanz die begehrte Trophäe - den Mercedes Benz Cup. Platz 1 gab es auch im Solo für Sabrina Bohrmann und im Gardetanz Polka, Platz 2 im Paartanz ging an Katharina Pappert und Alex Klein, ebenfalls Platz 2 gab es für den Marsch. Bei den Junioren erreichte Alina Bender einen hervorragenden 2. Platz, beim Jazztanz und mit dem Marsch ging es ganz nach oben aufs Treppchen. Ende Mai werden sowohl der geschäftsführende Vorstand als auch der Präsident bei der Jahreshauptversammlung bestätigt.

 

 

2016

Beim 53. Tanzfestival schlägt die große Stunde der Stichlinge: Die Dance Cooperation verteidigt den Erfolg des letzten Jahres und bringt den Mercedes Benz Cup wieder nach Niederrad; und die Teenies legen noch einen nach - auch sie ertanzen sich die Tageshöchstwertung in der Gruppe unter 16 Jahren.

Die Stichlingsfamilie freut sich weiterhin über regen Zulauf; mittlerweile tanzen allein bei den Kids 30 Tänzerinnen und ein Tänzer. Das bedeutet aber auch, dass es wieder neue Kostüme und Stiefel braucht.

Das Trainingslager der Kids und Tennies ist so voll, dass wir mittlerweile einen Bus chartern müssen; die Eltern schaffen das Fahren alleine nicht mehr. Die Stichlinge füllen nun fast alleine die Jugendherberge in Limburg - das Stammtrainingshaus. Natürlich kommt auch hier der Spaß nicht zu kurz. So gibt es diverse Ausflüge und ausgedehnte Shoppingtouren. Aufgrund der großen Nachfrage bestreiten die Stichlinge in der Saison 2016/2017 erstmalig zwei Prunksitzungen.